Ferienzeit ist Fremdwährungszeit. Wer kennt das nicht: Die Koffer sind gepackt und man hat schon dreimal kontrolliert, ob der Herd auch ausgeschaltet ist, wenn einem einfällt, dass man vergessen hat, Fremdwährung zu besorgen.
Fremdwährung am Flughafen
Kein Problem, die Fremdwährung kann man sich auch noch am Flughafen besorgen. Am Flughafen angekommen, beginnt die Suche. Wo kann man Geld wechseln? Der richtige Ort ist schnell gefunden, denn der Flughafen bietet ja eine interaktive Karte an. «Geldwechsel» in das Suchfeld eingeben und los geht’s. Ah nein, unter diesem Begriff wird nichts gefunden. «Fremdwährung» – auch keine Treffer. «Bank» bringt jede Menge Treffer – leider nur Bankomaten. Also schnell eine nette Flughafenmitarbeiterin gefragt. Logisch! Das SBB-Reisezentrum bietet Geldwechsel an.
Gang zur Bank ist mühsam
Spätestens zum Zeitpunkt, wenn man durch den Flughafen hetzt, um zum SBB-Reisebüro zu gelangen, fragt man sich: Warum bin ich nicht letzte Woche zur Bank gegangen?
Ja, warum nicht? Weil das eben auch mühsam und lästig ist. Banken haben geöffnet, wenn man arbeitet. Und meistens sind die Filialen nicht da, wo man sie gerade braucht.
Klar, es gäbe da auch die Möglichkeit, die Fremdwährungen nach Hause schicken zu lassen. Viele Banken bieten diesen Service. Innerhalb eines Tages kommt das Geld per e Post. Zumindest solange der Pöstler noch täglich die Post bringt – und das wird wohl nicht mehr lange der Fall sein.
Vision: Fremdwährungen per Drohne
Zeit für eine neue Dienstleistung!
In Zukunft könnte das Problem mit den Fremdwährungen ganz einfach gelöst werden. Drohnen übernehmen die Lieferung. Schnell und zuverlässig.
Die aktuelle «Drone in a Box»-Technologie ermöglicht es bereits, dass Drohnen automatisch, also ohne menschliches Zutun, feststehende Routen abfliegen. Nach dem Flug landen sie wieder in ihrer Box und werden da aufgeladen.
Bei der Geschwindigkeit, mit der sich die Technik derzeit entwickelt, wird es nicht mehr lange dauern, bis Drohen zu einer bestimmten Adresse fliegen können.
Da Banknoten nicht schwer sind, ist auch der Transport auch mit kleineren Drohnen möglich. Die Beladung kann dezentral, in Kombination mit einer neuen Generation von Bankomaten, automatisch erfolgen.
Alles nur Träumerei und Science Fiction? Nicht wirklich. Das Unternehmen Zipline entwickelt und betreibt bereits seit 2019Lieferdienste per Drohne. Natürlich noch nicht für Geld.
Neues Berufsbild für Bankräuber
Zugegeben: Es gibt noch einige Fragen zu klären, zum Beispiel die Sicherheit. Es muss sichergestellt werden, dass das Geld auch den richtigen Empfänger erreicht. Ein Ablebgen vor der Haustür erscheint bei Bargeld wenig sinnvoll, eine Unterschrift als Empfangsbestätigung unmöglich.
Zudem sind Sicherheitsmechanismen erforderlich, die eine Abfangen der Lieferung «unmöglich» machen. Da das Verbrechen bekanntlich nicht schläft, ist nämlich damit zu rechnen, dass schon bald die ersten Ganoven versuchen werden, an die Geldlieferungen zu gelangen.
Für Bankräuber, Bankomatensprenger, Handtaschenentreisser und sonstige Halunken heisst es also: Weiterbildung in Richtung «Drone-Napping» beginnen.
Beitragsbild erstellt mit Adobe Firefly